Der Tanz des Polarlichts über dem Nordatlantik
Beeindruckende Bilder des Polarlichts häufen sich in diesem Jahr nicht nur auf der Erde, sondern zunehmend auch aus dem Weltraum. So gelangen den Astronauten an Bord der ISS am 6. November diese spektakulären Bilder. Die bunten Bögen zeigen, wo geladene Teilchen von der Sonne den Feldlinien des Erdmagnetfelds folgen und auf die Hochatmosphäre treffen. In etwa 250 Kilometern Höhe geben angeregte Sauerstoffatome rotes Licht ab, während sie in rund 120 Kilometern Höhe in hellem Grün erstrahlen.
Dass Polarlichter sowohl von der ISS als auch von der Erde darunter auch in Deutschland in diesem Jahr besonders häufig zu sehen sind, liegt an dem derzeitigen Aktivitätsmaximum der Sonne. Alle elf Jahre erreicht die Sonnenaktivität ein solches Maximum, bei dem das Magnetfeld der Sonne zunehmend unorganisiert wird, bis es sich schließlich umpolt. In der unorganisierten Phase lösen sich Teile des Magnetfelds ab, wobei große Mengen an geladenen Teilchen mitgerissen werden können - ein koronaler Masseauswurf (CME) entsteht. Diese CMEs rasen dann mit unglaublichen Geschwindigkeiten von 400 bis 1.000 Kilometern pro Sekunde durch das Sonnensystem.
Selbst bei diesen Geschwindigkeiten benötigen die Teilchen 2 bis 4 Tage, um die Erde zu erreichen. Interagiert das Magnetfeld des CME dann in der richtigen Weise mit dem der Erde, entsteht am Himmel das schöne Leuchtspektakel am Himmel, das wir als Polarlicht erleben.
Copyright: NASA / Columbus Eye