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Hurrikan Florence - Der lange Weg eines Sturms

Nach einer über 7000 km langen Reise traf Hurrikan Florence heute in North Carolina, USA an Land. Der folgende Zusammenschnitt aus Aufnahmen von der ISS zeigt die gesamte Entwicklung des tropischen Wirbelsturms.

Die erste Aufnahme stammt vom 29. August und zeigt Gewitterwolken über Westafrika und dem Atlantik. Sie bildeten sich im Bereich einer sogenannten Tropischen Welle, ein Bereich mit niedrigem Luftdruck. Als die Tropische Welle vollständig über dem Ozean war, verstärkte sie sich immer weiter. Das warme Wasser versorgte die Gewitter mit Energie, viel Luft stieg in den Wolken nach oben und der Luftdruck sank weiter ab. Am 1. September bekam das Tiefdruckgebiet den Namen Florence und am 4. September hatte sich der Sturm so weit verstärkt, dass er nun Hurrikanstärke (Windgeschwindigkeit über 119 km/h) erreichte. Nur einen Tag später stieg die Windgeschwindigkeit auf bis zu 215 km/h, damit erreichte Florence zum ersten mal die Kategorie 4 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala.

Die zweite Aufnahme zeigt Florence am 7. September. Hier ist jedoch nichts von der typischen Struktur eines tropischen Wirbelsturms zu sehen, denn der Sturm zog in ein Gebiet mit einer starken Änderung des Windes mit der Höhe ("vertikale Windscherung"). Das sorgte dafür, dass sich die Schauer und Gewitter nicht mehr im Kreis um das Sturmzentrum organisieren konnten, weshalb sich Florence schnell abschwächte und als tropischer Sturm nicht mehr Hurrikanstärke erreichte.

Die dritte Aufnahme wurde am 10. September gemacht und zeigt Florence nun mit der typischen Spiralstruktur und dem Auge im Zentrum. Der Sturm hatte sich wieder enorm verstärkt, nachdem er in ein Gebiet mit weniger Windscherung und Wasser mit Temperaturen von über 29°C erreichte. Hier entfaltete er mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h (Kategorie 4) seine größte Kraft.

Die vierte und wohl eindrucksvollste Aufnahme stammt vom 12. September. Im Licht der aufgehenden Sonne ist die Küste der USA im Vordergrund zu sehen, während direkt dahinter der Hurrikan auf dem Ozean lauert. Auch der Bereich um das Auge, die "Eyewall" in der die Wolken am höchsten reichen und der Wind am stärksten weht, ist durch den Schattenwurf gut zu erkennen.

Die fünfte und letzte Aufnahme zeigt Florence einen Tag später. An dem fehlenden Auge wird deutlich, dass sich der Sturm abgeschwächt hat, was an trockener Luft und erhöhter Windscherung lag. Die Abschwächung kam gerade rechtzeitig, denn so traf er heute in North Carolina "nur" als Sturm der Kategorie 1 an Land. Dennoch ist mit schweren Schäden und aufgrund der langsamen Zuggeschwindigkeit mit verbreiteten Überschwemmungen zu rechnen.

Copyright: NASA / Columbus Eye

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