Lake Effect in Nordamerika
Über den Großen Seen in Nordamerika machte die ISS am 5. Januar eindrucksvolle Aufnahmen des sogenannten "Lake Effects". Dieses Phänomen entsteht, wenn im Winter die frostig-kalten Winde über die vergleichsweise warme Wasseroberfläche strömen. Das Wasser erwärmt die Luft darüber, wobei große Mengen Wasserdampf aufgenommen werden. Die erwärmte Luft steigt in der kalten Umgebung rasch auf und bildet große Quellwolken. Dabei kommt es zu lang anhaltenden und zum Teil auch sehr heftigen Schneefällen, denn gerade bei großen Temperaturunterschieden können die Quellwolken auch zu kräftigen Schauern oder Gewittern anwachsen.
Das Video von der Raumstation zeigt im Vordergrund zunächst den Lake Superior und dahinter den Lake Huron, sowie den Lake Michigan. Dabei sind die Seen aber nicht direkt zu sehen, sondern zeigen sich bedeckt von den Wolken des Lake Effects. Die Bedingungen dafür waren günstig, da die Temperaturen in der Umgebung der Seen bei -20°C bis -30°C lagen, während die Wassertemperaturen zwischen 0°C und 5°C lagen. So bildeten sich die Wolken, wobei es anhaltenden Schneefall kam. Im zweiten Teil des Videos zeigt die auf den Boden gerichtete Kamera zunächst die verschneite Landschaft. Dann kommt der Lake Superior ins Bild, wobei der kräftige Nordwind auf den See strömt und sich direkt hinter dem Ufer Wolken bilden, die sich in langen Linien organisieren (Norden befindet sich in der Aufnahme unten rechts!). Da der Lake Effect auch schon in den Tagen zuvor bei anhaltendem Nord- bis Nordwestwind auftrat, lagen auf den Ost- und Südseiten der Seen bereits 30 cm bis 40 cm Schnee. Da die gegenüberliegenden Seiten vom Lake Effect nicht betroffen lag der Schnee dort nur rund 5 cm hoch.
Copyright: NASA / Columbus Eye