Sturm über dem Südatlantik
Am Nachmittag des 24. November flog die ISS über den Süden Argentiniens hinaus auf den Südatlantik. Dort zeigte sich der Blick auf ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet. Das Frontensystem des Tiefs ist gut an dem lang gestreckten Wolkenband im Hintergrund zu sehen. Dabei lässt sich auch die Rotation des Wirbels erkennen, die, entgegengesetzt zu "unseren" Tiefs, im Uhrzeigersinn erfolgt. Tiefdruckgebiete erhalten ihre Rotation durch die Corioliskraft, sie ist ein Effekt, der aufgrund der Erdrotation entsteht und auf alle großen Wettersysteme wirkt. Auf kleineren Skalen ist die Corioliskraft jedoch sehr schwach. So hat sie, entgegen der verbreiteten Meinung, auf den Strudel in der Badewanne keinen Einfluss.
Im Video sind nahe des Tiefdruckzentrums weitere kleine Wirbel zu erkennen, solche kleineren Tiefdruckzentren im Einflussbereich großer Tiefdruckgebiete sind häufig zu beobachten. Zum Zeitpunkt des Überflugs brachte der Sturm über dem offenen Ozean orkanartige Böen bis etwa 110 km/h hervor. In den folgenden Tagen schwächte sich das Tiefdruckgebiet jedoch wieder ab und löste sich langsam auf.
Copyright: NASA / Columbus Eye