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Herbst
Der Herbst legt nicht nur bunte Blätter und kühlere Temperaturen an den Tag, er markiert auch eine besonders anspruchsvolle Zeit für unsere stacheligen Mitbewohner – die Igel. Diese faszinierenden Tiere spielen eine entscheidende Rolle in unserem Ökosystem und verdienen unsere Aufmerksamkeit, besonders wenn die kalte Jahreszeit im Anmarsch ist.
Igel sind nachtaktive Säugetiere, die in Mitteleuropa heimisch sind. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern und Schnecken und sind wichtig für die ökologische Balance. Igel sind jedoch auch gefährdete Tiere. In Deutschland ist die Igelpopulation in den letzten Jahren um rund 70 % zurückgegangen.
Der Rückgang liegt vor allem am schwindenden Lebensraum der stacheligen Tiere, die zunehmend Schwierigkeiten haben, geeignete Reviere und Paarungspartner zu finden. Zudem spielt auch die Fragmentierung infrage kommender Gebiete eine große Rolle. Beispielsweise ist es für einen Igel höchst anstrengend einen Paarungspartner zu finden, wenn Lebensräume weit voneinander entfernt und von großen Straßen getrennt liegen.
Auch die Gärten, die heutzutage nicht nur immer kleiner, sondern häufig auch durch unüberwindbare Zäune voneinander abgegrenzt werden, machen es dem einstigen häufig vorkommenden Gartenbewohner unmöglich sich anzusiedeln. Ebenso fehlt den meisten Gärten auch die Möglichkeit einen Unterschlupf für die kalte Jahreszeit zu finden oder anzulegen. Denn für den Winterschlaf benötigen sie Orte, an denen sie sicher vor Witterungen und Beutegreifern geschützt sind.
Im Herbst ist es daher besonders wichtig, Igel zu unterstützen. Denn in dieser Zeit sammeln sie sich Fettreserven an, um den Winterschlaf zu überstehen. Wenn Igel nicht genügend Fettreserven haben, ist es für sie kaum möglich, den Winter zu überleben. Leider ist es aktuell tatsächlich so, dass die Tiere auf die Hilfe von uns Menschen angewiesen sind, obwohl sie als Wildtiere klassifiziert sind und unter Naturschutz stehen. Was kann also getan werden, um Igel im Herbst zu unterstützen, sodass es ihren Bedürfnissen gerecht wird?
Igel sind Allesfresser und ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Schnecken und anderen kleinen Lebewesen. Das macht sie zu wichtigen Regulatoren, die unter anderem das ökologische Gleichgewicht in unseren Gärten und Parks aufrechterhalten. Zudem sind Igel wichtige Indikatoren für die Gesundheit eines Ökosystems. Ihre Anwesenheit deutet auf eine vielfältige und gesunde Umwelt hin. Wenn also Igel in Not geraten, signalisiert dies oft, dass das Gleichgewicht gestört ist und unsere Aufmerksamkeit erforderlich ist.
Der Herbst stellt für Igel eine kritische Zeit dar. Sie müssen sich auf den bevorstehenden Winter vorbereiten, indem sie sich ausreichend Fettreserven anlegen. Dabei können jedoch zahlreiche Gefahren lauern. Igel, die untergewichtig oder geschwächt sind, haben weniger Chancen, den Winter zu überstehen. Da die Natur immer mehr verbaut wird, fehlt den stacheligen Gesellen die notwendige Nahrung, damit sie ihre Reserven aufbauen können. Und die sinkenden Temperaturen im Herbst machen den Tieren zusätzlich zu schaffen.
Außerdem suchen Igel in dieser Jahreszeit nach einem geeigneten Ort für ihren Winterschlaf. Laubhaufen, Komposthaufen oder auch Plätze unter Holzstapeln sind bevorzugte Verstecke. Wenn wir diese Orte stören oder unbeabsichtigt gefährden, setzen wir die Überlebensfähigkeit der Igel aufs Spiel. Auch ist es wichtig, überhaupt solche Orte im Garten entstehen zu lassen. In einer ruhigen Ecke im Garten könnte das Jahr über Grünschnitt und Ähnliches gesammelt werden. Im Herbst hat man dann vielleicht schon das Privileg, dass ein Igel das Heim inspiziert und eventuell dort im Winter verweilt.
- Futter bereitstellen: Igel sind nachtaktive Tiere, deshalb ist es hilfreich, ihnen abends eine kleine Schüssel mit Katzenfutter oder speziellem Igelfutter bereitzustellen. Wichtig ist, dass ihnen keine Milchprodukte angeboten werden, da Igel laktoseintolerant sind. Sie können Milchzucker nicht abbauen oder verdauen. Dies kann zu Durchfall führen, der im Tod des Igels endet. Auch Gemüse und Obst, wie Äpfel oder ebenfalls Nüsse können Igel nicht fressen, da ihr Magen-Darm-Trakt die Speisen nicht verdauen kann. Stattdessen eignen sich gekochte Eier oder angebratenes und nicht gesalzenes Hackfleisch. Igel fressen bevorzugt eiweißreiche Snacks. Ebenfalls wichtig ist zu beachten, dass Igel-Babys nur im äußersten Notfall zugefüttert werden sollten!
- Wasser anbieten: Gerade im Herbst kann es trocken sein. Eine flache Schale mit Wasser ermöglicht es Igeln, ihren Durst zu stillen.
- Geeignete Verstecke belassen: Wenn der Garten aufgeräumt wird, sollte auch bedacht werden, dass Igel bestimmte Plätze für ihren Winterschlaf bevorzugen. Laubhaufen oder ungestörte Ecken können lebensrettend sein.
- Pestizide unbedingt vermeiden: Chemikalien in Pestiziden sind für Igel äußerst schädlich. Die Nahrungsgrundlage der Tiere sind Insekten, die durch die Verwendung von Pestiziden reduziert werden. Ein strukturell reicher Garten, biologische Bewirtschaftung und der Verzicht von Pestiziden helfen dem Igel, in unseren Gärten einen guten Lebensraum zu finden.
- Tierheime kontaktieren: Wird ein verletzter oder schwacher Igel entdeckt, sollte unbedingt das Tierheim oder eine spezialisierte Igelstation kontaktiert werden. Diese Einrichtungen bieten den stacheligen Findlingen die notwendige Pflege und Rehabilitation.
Unsere Verantwortung gegenüber den stacheligen Gartenhelfern
Igel sind faszinierende Geschöpfe, die nicht nur viel Charme auf Tierliebhaber ausüben, sie spielen auch eine wesentliche Rolle in der Aufrechterhaltung der ökologischen Balance. Im Herbst benötigen die Igel unsere Unterstützung, um gut vorbereitet in den Winter zu gehen. Durch kleine, aber entscheidende Maßnahmen wie das Bereitstellen von Nahrung, Wasser und das Bewahren von geeigneten Verstecken können wir dazu beitragen, dass die stacheligen Gesellen auch in der kalten Jahreszeit ihr Überlebensgeschick unter Beweis stellen können. Es liegt an uns, durch bewusstes Handeln und eine sensibilisierte Herangehensweise sicherzustellen, dass die Igel, unsere stillen Gartenhelfer, die Wintermonate unbeschadet überstehen. Jeder kann einen Beitrag leisten!