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Temperatur in ca. 1500 Meter Höhe - 850hPa (Europa)

Die Animation zeigt die Temperatur-Entwicklung der kommenden Tage im Druckniveau 850 Hektopascal (hPa), das im Durchschnitt in einer Höhe von etwa 1500 Metern liegt. In der Animation lassen sich warme und kalte Regionen erkennen, welche mit Flächen gleicher Temperaturbereiche dargestellt sind. Zudem deuten Drängungszonen der Isothermen Wetterfronten an.

Mit der Temperatur in 850 hPa kann man eine Temperaturabschätzung der Tageshöchstwerte durchführen. Die tagsüber von der Sonne eingestrahlte Wärmeenergie wird im Normalfall, beginnend mit der untersten Luftschicht, die unteren Troposphärenbereiche bis zu einer Höhe von etwa 1500 Meter Höhe erwärmen. Die 850 hPa-Fläche ist daher die unterste Druckfläche, bei der sich die Temperatur im Tagesverlauf nicht oder nur wenig verändert. Addiert man also im Sommerhalbjahr (etwa April bis September) in den Niederungen zur 850 hPa-Temperatur ca. 15 Grad, so erhält man eine Näherung für die zu erwartende Höchsttemperatur. Diese Regel ist jedoch nur bei sonnigen oder leicht bewölkten Tagen anwendbar.

Aber es gibt auch noch andere Faktoren, die an dem Temperaturzuschlag von 15 Grad Korrekturen erfordern. So zum Beispiel die Höhe des Ortes über NN, den Bewölkungsgrad, eventuelle Niederschläge oder die Lage in Tälern oder an der Küste. Bei der Höhe des Ortes muss man pro 100 Höhenmeter den Zuschlag um 1 Grad verkleinern (für eine Stadt in 500 Meter Höhe ergibt sich also nur noch ein Zuschlag von 10 Grad). Sehr stark wirkt sich eine stärkere Bewölkung oder Niederschlag (Abkühlung durch die Verdunstung) aus. Dies führt zu einer starken Reduktion des Temperaturzuschlages. Bei starker Bewölkung (7 oder 8 Achtel) beträgt der Zuschlag auf die Temperatur in 1500 Meter Höhe nur noch 9 bis 11 Grad, bei Regen sogar nur etwa 7 oder 8 Grad.

Einen wesentlichen Einfluß kann die orographische Lage des Ortes haben: an der Küste ist die Windrichtung beispielsweise entscheidend dafür, wie sich die Temperatur entwickelt. So hält auflandiger Wind von einer kalten Wasseroberfläche die Temperaturen auf deutlich niedrigerem Niveau als ablandiger Wind.

In den Wintermonaten ist diese Regel dagegen nicht anwendbar, da sich oft unter der 850 hPa Schicht Inversionen ausbilden, die eine Durchmischung der Luftschichten verhindert.

Auch auf die Tiefsttemperaturen kann man mit Hilfe der Temperatur in 850 hPa nicht schließen.


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